ForeSight Zwischenbilanz 03/2022

Vernetzung lautet das große Thema des dritten Quartals 2022 bei ForeSight. Die Konsortialleitung präsentierte das vom BMWK geförderte KI-Forschungsprojekt unter anderem auf den Tagen der digitalen Technologien im Forum Nachhaltigkeit, auf dem IFA Berlin 2022 - Gemeinschaftsstand des ZVEI/VDE/ZVEH und auf einer fünftägigen Roadshow durch die Schweiz. Auf Projektebene wurden die Use Cases Notfallerkennung und Wasserleckage miteinander verbunden und verschiedene Arbeitspakete finalisiert. Die Entwicklungen zum Submetering, insbesondere die Quality-of-Service Parameter und die Standardisierung der M-Bus Kommunikation sowie die technische Integration der Prototypen in die Projekt-Labore wurden nahezu abgeschlossen.
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Neben den finalen Entwicklungen zum Submetering sind auch Smart Meter Gateways in den Erprobungsumgebungen (Wirkumgebung der Smart Metering PKI) platziert worden, die nun Daten in die ForeSight-Cloud liefern. Für die Evaluierung der Use Cases mit Submetering-Bezug wurden weitere Erprobungsumgebungen im Projektumfeld und in Future Living Berlin an die Plattform angebunden. Die Installation auf smarte Schaltsteckdosen in den Submetering-Mitarbeiterwohnungen ist abgeschlossen. Alle senden in einem Intervall von einer Sekunde ihren aktuellen Stromverbrauch an einen zentralen MQTT-Broker. Dieser MQTT-Broker ist an das Home Assistant System und somit der InfluxDB-Datenbank angebunden. Folglich werden nun hochauflösende Zeitreihen aufgezeichnet und verwendet. Der eingesetzte Home Assistant bietet außerdem zahlreiche, konfigurierbare Visualisierungsmöglichkeiten. Des Weiteren können Informationen der Fritzbox sowie zahlreicher externer Cloud Services (Klimaanlage, VW- Fahrzeuge, etc.) eingebunden werden.

Im dritten Quartal wurde ein Algorithmus bei ForeSight entwickelt, mit dem basierend auf BoT- Beschreibungen automatisiert 3D-Modelle von Gebäuden bestehend aus Wänden, Fenstern und Türen (in der Unity Engine) erstellt werden können. Aus den Modellen wurden digitale Zwillinge in Form einer VR-/AR-Umgebung entwickelt. Außerdem konnte die im vorigen Quartal entwickelte prototypische Instanz eines Software-defined Sensor (SDS) für die neue Machine Learning-Modelle angepasst werden. Die Datenquellen werden dabei als Konfiguration mitsamt dem Modell erstellt und dem SDS zugeführt. Gegenwärtig wird dieses neue Modell trainiert und validiert. 

 

Ablaufkette des Smart Kitchen Use Case optimiert

Im Arbeitspaket Assistenz, Domänen- und gebäudeübergreifende Assistenzservices wurden für den Smart Kitchen Use-Case 4.5a im Haushaltsbestandsmanagement Vor-Ort-Tests im IRL-Labor durchgeführt, um sicherzustellen, dass die gesamte Ablaufkette beginnend mit der automatisch ausgelösten Objekterkennung bis hin zur Aktualisierung des Datenbestandes in der Plattform technisch einwandfrei ablauffähig ist. Die Trainingsdaten für die Objekterkennung wurden nochmals verbessert. Die Einkaufsassistenzdienste wurden weiterentwickelt und teilweise in Studien evaluiert. Die Konzeption des Smart Kitchen Use-Case Videos und der Ablauf einzelner Szenen wurde verfeinert und die organisatorische Planung fortgeführt.

Der für die Erprobungsumgebung entwickelte Plattform-Code für die Erfassung von Daten vernetzter Haushaltsgeräte wurde weiterentwickelt, die Möglichkeit einer Veröffentlichung als Open Source wurde geprüft. Eine Ausarbeitung zur Verbreitung von Open- Source-Plattformkomponenten, insbesondere Komponenten von KI-Plattformen, wurde fertig gestellt.

Vernetzung der Use Cases Notfallerkennung und Wasserleckage

Die beiden Use Cases Notfallerkennung und Wasserleckage wurden durch die Anbindung des Smarten Pförtners zusammengebracht. Für den Testbetrieb der intelligenten Türöffnung wurde in Future Living® Berlin der Zugang zum Waschraum ausgewählt. Um die notwendige Transparenz gegenüber den Bewohner:innen sicher zu stellen, wurde eine transparente Einverständniserklärung entwickelt.

 

Aktiv in Sachen Vernetzung war auch die ForeSight Konsortialleitung. Am 30.8.2022 war ForeSight auf den  Tagen der digitalen Technologien des BMWK mit einem Bühnenbeitrag im Forum Nachhaltigkeit präsent. Eine ForeSight-Stele wurde vom 2.9. bis 6.9.2022 auf der IFA 2022 am Gemeinschaftsstand des ZVEI/VDE/ZVEH aufgebaut. Dort informierte die Konsortialleitung die IFA Gäste, darunter auch Dr. Klaus Glasmacher (BMWK) über den einzigartigen Ansatz, Interoperabilität zwischen bereits bestehenden und bewährten Herstellersystemen und Produkten herzustellen und so das volldigitalisierte Gebäude Wirklichkeit werden zu lassen.  Vom 5.9. bis 9.9.2022 vertrat die Konsortialleitung ForeSight als begleitenden Partner im Rahmen des Forums digitale Technologien auf der Roadshow durch in der Schweiz. Es nahmen insgesamt 17 Delegierte aus sieben Förderprojekten und zwei Startups teil. Ziel war es sich zu vernetzen und die spannendsten Projekte u.a. aus dem Bereich Smart Building kennenzulernen. Ein Highlight aus Sicht von ForeSight: Die deutschen Delegierten besuchten unter anderem das iHome Lab an der Hochschule Luzern und informierten sich zum aktuellen Forschungsstand und konkreten Projekten und Use-Cases bei den Themen „Intelligente Gebäudetechnik“ und „Intelligentes Wohnen“. Die Roadshow förderte unter den Beteiligten den Austausch und Wissenstransfer auf nationaler und internationaler Ebene und sorgte für mehr Sichtbarkeit für die Projekte aus dem Bereich Smart Building.

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Leitfaden: Vertrauenswürdige und ethisch vertretbare KI als Grundlage für deren Akzeptanz 

Viele der aktuell existierenden Arbeiten im Bereich ethischer KI sind überwiegend konzeptionell und konzentrieren sich auf die Definition von abstrakten Prinzipien. Damit jedoch vertrauenswürdige KI- Anwendungen in der Praxis entstehen zu können, ist eine Überführung theoretischer Überlegungen in konkrete Handlungsempfehlungen und ein Neudenken des KI-Entwicklungsprozesses notwendig. Besonders relevant ist dies für Datenökosysteme, in denen der Mensch als Hauptnutzender der KI – Anwendung und Eigentümer der Daten auftritt. Im Rahmen von ForeSight wurde zu diesem Themenbereich unter der Leitung der GSW Sigmaringen in Zusammenarbeit mit Strategion und dem SIBIS Institut ein Leitfaden zur vertrauenswürdigen und ethisch vertretbaren KI als Grundlage für deren Akzeptanz veröffentlicht.

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