ForeSight Zwischenbilanz 03/2022
- 27. September 2022

Neben den finalen Entwicklungen zum Submetering sind auch Smart Meter Gateways in den Erprobungsumgebungen (Wirkumgebung der Smart Metering PKI) platziert worden, die nun Daten in die ForeSight-Cloud liefern. Für die Evaluierung der Use Cases mit Submetering-Bezug wurden weitere Erprobungsumgebungen im Projektumfeld und in Future Living Berlin an die Plattform angebunden. Die Installation auf smarte Schaltsteckdosen in den Submetering-Mitarbeiterwohnungen ist abgeschlossen. Alle senden in einem Intervall von einer Sekunde ihren aktuellen Stromverbrauch an einen zentralen MQTT-Broker. Dieser MQTT-Broker ist an das Home Assistant System und somit der InfluxDB-Datenbank angebunden. Folglich werden nun hochauflösende Zeitreihen aufgezeichnet und verwendet. Der eingesetzte Home Assistant bietet außerdem zahlreiche, konfigurierbare Visualisierungsmöglichkeiten. Des Weiteren können Informationen der Fritzbox sowie zahlreicher externer Cloud Services (Klimaanlage, VW- Fahrzeuge, etc.) eingebunden werden.
Im dritten Quartal wurde ein Algorithmus bei ForeSight entwickelt, mit dem basierend auf BoT- Beschreibungen automatisiert 3D-Modelle von Gebäuden bestehend aus Wänden, Fenstern und Türen (in der Unity Engine) erstellt werden können. Aus den Modellen wurden digitale Zwillinge in Form einer VR-/AR-Umgebung entwickelt. Außerdem konnte die im vorigen Quartal entwickelte prototypische Instanz eines Software-defined Sensor (SDS) für die neue Machine Learning-Modelle angepasst werden. Die Datenquellen werden dabei als Konfiguration mitsamt dem Modell erstellt und dem SDS zugeführt. Gegenwärtig wird dieses neue Modell trainiert und validiert.
Ablaufkette des Smart Kitchen Use Case optimiert
Im Arbeitspaket Assistenz, Domänen- und gebäudeübergreifende Assistenzservices wurden für den Smart Kitchen Use-Case 4.5a im Haushaltsbestandsmanagement Vor-Ort-Tests im IRL-Labor durchgeführt, um sicherzustellen, dass die gesamte Ablaufkette beginnend mit der automatisch ausgelösten Objekterkennung bis hin zur Aktualisierung des Datenbestandes in der Plattform technisch einwandfrei ablauffähig ist. Die Trainingsdaten für die Objekterkennung wurden nochmals verbessert. Die Einkaufsassistenzdienste wurden weiterentwickelt und teilweise in Studien evaluiert. Die Konzeption des Smart Kitchen Use-Case Videos und der Ablauf einzelner Szenen wurde verfeinert und die organisatorische Planung fortgeführt.
Der für die Erprobungsumgebung entwickelte Plattform-Code für die Erfassung von Daten vernetzter Haushaltsgeräte wurde weiterentwickelt, die Möglichkeit einer Veröffentlichung als Open Source wurde geprüft. Eine Ausarbeitung zur Verbreitung von Open- Source-Plattformkomponenten, insbesondere Komponenten von KI-Plattformen, wurde fertig gestellt.
Vernetzung der Use Cases Notfallerkennung und Wasserleckage
Die beiden Use Cases Notfallerkennung und Wasserleckage wurden durch die Anbindung des Smarten Pförtners zusammengebracht. Für den Testbetrieb der intelligenten Türöffnung wurde in Future Living® Berlin der Zugang zum Waschraum ausgewählt. Um die notwendige Transparenz gegenüber den Bewohner:innen sicher zu stellen, wurde eine transparente Einverständniserklärung entwickelt.
Aktiv in Sachen Vernetzung war auch die ForeSight Konsortialleitung. Am 30.8.2022 war ForeSight auf den Tagen der digitalen Technologien des BMWK mit einem Bühnenbeitrag im Forum Nachhaltigkeit präsent. Eine ForeSight-Stele wurde vom 2.9. bis 6.9.2022 auf der IFA 2022 am Gemeinschaftsstand des ZVEI/VDE/ZVEH aufgebaut. Dort informierte die Konsortialleitung die IFA Gäste, darunter auch Dr. Klaus Glasmacher (BMWK) über den einzigartigen Ansatz, Interoperabilität zwischen bereits bestehenden und bewährten Herstellersystemen und Produkten herzustellen und so das volldigitalisierte Gebäude Wirklichkeit werden zu lassen. Vom 5.9. bis 9.9.2022 vertrat die Konsortialleitung ForeSight als begleitenden Partner im Rahmen des Forums digitale Technologien auf der Roadshow durch in der Schweiz. Es nahmen insgesamt 17 Delegierte aus sieben Förderprojekten und zwei Startups teil. Ziel war es sich zu vernetzen und die spannendsten Projekte u.a. aus dem Bereich Smart Building kennenzulernen. Ein Highlight aus Sicht von ForeSight: Die deutschen Delegierten besuchten unter anderem das iHome Lab an der Hochschule Luzern und informierten sich zum aktuellen Forschungsstand und konkreten Projekten und Use-Cases bei den Themen „Intelligente Gebäudetechnik“ und „Intelligentes Wohnen“. Die Roadshow förderte unter den Beteiligten den Austausch und Wissenstransfer auf nationaler und internationaler Ebene und sorgte für mehr Sichtbarkeit für die Projekte aus dem Bereich Smart Building.
Weitere Beiträge

Akzeptanzstudie zu Drohneneinsatz im Wohnumfeld veröffentlicht
Im Rahmen von ForeSight wurde eine Akzeptanzuntersuchung von Drohnen-Einsätzen im Rahmen von Servicetätigkeiten in Future Living® Berlin durchgeführt. Das Ergebnis: 92 % der Mietenden bringt Verständnis für den Einsatz von Drohnen im Auftrag des Vermieters auf. Fast 60 % der Befragten bewerten den Drohnenflug auch dann als unkritisch, wenn diese nah an den eigenen Fenstern vorbeifliegt.

BMK plant Förderaufruf „Smart Living Dienste & Anwendungen“ im Rahmen von SmartLivingNEXT
Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) plant eine an SmartLivingNEXT gekoppelte Ausschreibung für österreichische Organisationen und Konsortien mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von voraussichtlich 1 Mio. Euro bereitzustellen. Die Mindestförderhöhe pro österreichischem Projekt beträgt 100.000 Euro. Die Ausschreibungseröffnung ist für 2.2.2023 geplant. Um die Bildung der Konsortien zu unterstützen, wird eine Vernetzungsveranstaltung am 9.2.2023 zwischen 10 bis 12 Uhr online angeboten. Der Einreichschluss für österreichische Projektanträge ist am 17.7.2023.

GdW veröffentlicht Branchenleitfaden für digitale Türzugangssysteme
Im Rahmen von ForeSight haben die Konsortialpartner GdW und GSW Sigmaringen einen Branchenleitfaden für die Bewertung und Implementierung digitaler Türzugangssysteme erstellt. Eine Checkliste bietet die Möglichkeit, Lösungen verschiedener Produktanbieter zu vergleichen und den für das eigene Unternehmen passenden Partner auf dem Weg zu einem schlüsselfreien Immobilienbestand auszuwählen. Das Arbeitspapier kann kostenfrei über den GdW bezogen werden.