Semantische Interoperabilität legt Grundstein für herstellerübergreifende Smart Living Services.

Semantische Interoperabilität lautet das wesentliche Forschungsergebnis des vom BMWK geförderten Projektes SENSE, das am 9. Dezember seinen erfolgreichen Abschluss feiert. Die in SENSE entwickelten Ansätze einer herstellerneutralen Kommunikation werden in ForeSight nun so mit entsprechenden KI-Methoden weiterentwickelt, um die digitalen und hybriden Mehrwertangebote rund um das vernetzte Gebäude voll auszuschöpfen zu können.
Wohnkomplex

Smarte Technologien halten zunehmend Einzug in das Gebäude. Der Smart-Living-Markt sieht sich derzeit aber noch mit wesentlichen Herausforderungen wie beispielswiese heterogenen Branchenstrukturen, einer fehlenden Skalierbarkeit und Semantik oder einer bisher noch schweren Integration von Daten und bestehenden Funktionalitäten konfrontiert. Für das Angebot digitaler Services rund um das vernetzte Gebäude steigt deshalb der Bedarf an Interoperabilität und Erweiterbarkeit, an einfachen Plug & Play-Lösungen sowie Sicherheit. SENSE hat in den letzten drei Jahren intensiv an einer umfassenden, interoperablen Kommunikation mit einer Vielzahl der heute erhältlichen „smarten“ Applikationen und Geräten im Gebäude geforscht und eine wesentliche Grundlage für die dringend benötigte Lösung der herstellerneutralen Kommunikation geschaffen. Mit dem sogenannten SENSE WoT liefert das Projekt eine Antwort auf die derzeit noch auf dem Markt vorherrschenden nicht-interoperablen Insellösungen und macht Smart Living Services damit skalierbar.

Sense Logo

SENSE WoT – Grundlage für interoperable Kommunikation

Das SENSE WoT ist eine Erweiterung des offen Web of Things (WoT) Modells. Hier wurde die Basis erarbeitet, wie die Beschreibung der Smart Home Komponenten und Geräte und die daraus abgeleiteten Services mit dem „Web of Things“ (WoT-) Konzept erfolgen kann. Mit Hilfe des SENSE WoT kann nun transparent dargelegt werden, wie verschiedene Geräte gleicher Art wie zum Beispiel intelligente Türschlösser, Bewegungs- und Temperatursensoren, intelligente Strommesssteckdosen oder -Geräte so beschrieben werden können, dass sie sich nach oben hin zur Anwendung semantisch immer gleich präsentieren und damit eine gewerkeübergreifende Anwendung möglich wird. Das SENSE WoT ersetzt also nicht die vorhandene Ontologie, sondern schafft die Möglichkeit herstellerübergreifend zu kommunizieren. SENSE liefert damit den technologischen Rahmen für digitale Smart Living Services, auf denen ForeSight weiter aufbauen kann. Im Rahmen von ForesSight werden etablierte Ontologien dafür nun weiter erweitert und angepasst und mit entsprechenden KI-Methoden angereichert. Auch Systeme, die keine eigene semantische Beschreibung liefern, können auf diesem Weg abgebildet werden.

Erprobung der Forschungsergebnisse im Semantic Building Labor

Für die Anwendungsbereiche Komfort, Sicherheit, Energie und Assistenz wurden Use-Cases unter Realisierung des Mappings bestehender Ontologien mit dem SENSE-WoT erfolgreich durchgeführt. Im letzten Forschungsjahr haben die Projektverantwortlichen das SENSE-WoT-Konzept zur Beschreibung von Gerätezuständen und -lokationen weiter ausgebaut. Die Sense-Entwicklungen bilden nun die Grundlage für Datenräume und herstellerübergreifende Interoperabilität. Alle Forschungsergebnisse sind im technischen Wiki des SENSE Projektes abgelegt und werden im Projekt ForeSight weiter genutzt. Das technische Wiki ist nur nach Registrierung nutzbar. Weitere Informationen rund um den Zugang gibt es hier. 

Abschlussveranstaltung am 09. Dezember

Im Rahmen der virtuellen Abschlussveranstaltung werden nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit und Innovationsforschung die wesentlichen Projektergebnisse vorgestellt. Zudem gibt es weitere Ausführungen dazu, wie eine weiterführende Anwendung der Projektinhalte aussehen kann.

Die SENSE-Abschlussveranstaltung findet am 09. Dezember 2021 von 09:00 Uhr bis 13:30 Uhr statt. Zur Anmeldung geht es hier

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