ForeSight auf der IMAGINE 22
„Digitale Technologien neu denken“ – so lautete das Motto der diesjährigen IMAGINE 22, das am 23. Juni in Wien vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ausgerichtet wurde. Wie groß das Potenzial von Smart Living in Deutschland und Österreich ist und welche Herausforderungen und Bedarfe es bei der Umsetzung gibt, darüber diskutierten sechs Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden. Um die Potenziale auszunutzen, müssen intelligente Planung, Smart-Home-Komponenten und KI sowie die Gebäudehülle und das private Wohnumfeld ganzheitlich technologisch miteinander verknüpft werden. Zudem stehen die überwiegend mittelständischen Unternehmen im Smart-Living-Umfeld vor der Herausforderung, das notwendige Know-how und die benötigten Technologien aufzubauen und die übergreifenden Lösungen in realen Installationen zu erproben.
Lösung aus Deutschland: ForeSight – die Plattform für kontextsensitive, intelligente und vorausschauende Smart-Living-Services
Dass es nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland vielversprechende Ansätze gibt, das Potenzial von Smart Living zu heben, zeigte sich bei der Präsentation des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten KI-Forschungsprojekts ForeSight. Michael Schidlack, Principal Researcher der Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI und Projektleitung, erläuterte den über 200 Gästen, wie die Plattform für kontextsensitive, intelligente und vorausschauende Smart-Living-Services aufgebaut ist.
Sie besteht aus dem ForeSight Dataspace, der ForeSight Toolbox und der ForeSight Community. Diese sind das Fundament eines breit aufgestellten, nachhaltigen und anwenderorientierten Smart-Living-Ökosystems mit künstlicher Intelligenz. Dafür liefert ForeSight die Blaupausen für die Entwicklung und den Betrieb von vernetzten Wohngebäuden mit intelligenten Services.
Das dieser Ansatz auch vielversprechend für österreichische Unternehmen sein kann, wurde in der Paneldiskussion der IMAGINE 22 deutlich. Inwiefern man hier länderübergreifend an einem Strang ziehen und Smart Living in die Breite tragen kann, erörterten die Experten in einem Fachgespräch mit dem BMK und BMWK am Abend zuvor. Nachdem die ersten Gemeinsamkeiten identifiziert wurden, soll es nun weitere Gespräche und einen breiteren Dialog über Smart-Living-Technologien geben.
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Leitfaden: Vertrauenswürdige und ethisch vertretbare KI als Grundlage für deren Akzeptanz
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