GdW veröffentlicht Branchenleitfaden für digitale Türzugangssysteme
- 23. Januar 2023

Umständlich in der Übergabe, risikobehaftet bei Verlust und unkomfortabel in der Nutzung: Die Nachteile des klassischen Metallschlüssels in der Immobilienbewirtschaftung liegen auf der Hand. Längst gibt es digitale Alternativen, die mit einer leicht zu steuernden Verwaltungssoftware sowie via App oder Chip ansteuerbaren digitalen Türknäufen das Zugangsmanagement für Gebäude vereinfachen. Die Lösungsvielfalt industrieller Anbieter und junger „PropTechs“ ist dabei nur schwer überschaubar und neben den immer noch hohen Kosten sicher eine der Ursachen, warum das Thema „Digitales Zugangsmanagement“ zumindest in der Wohnungswirtschaft noch ein Nischenthema ist.
Die geringe Verbreitung digitaler Zugangssysteme im Mehrfamilienhausbereich ist insofern bedauerlich, da der Gebäudezutritt für Mietende, Handwerksbetriebe & Co. oftmals Baustein eines längeren Prozesses ist, der sich durch die umständliche Schlüsselübergabe unnötig verzögert. Im ForeSight-Projekt haben wir das Thema „Digitaler Gebäudezugang“ weitergedacht zu einem KI-gestützten „Digitalen Gebäudepförtner“. Dieser Pförtner könnte bspw. eigenständig Handwerkern via App einen Zugangscode für die digitale Zugangskontrolle an der Heizungskellertür schicken, nachdem die am Heizkessel verbaute Sensorik eine Störung gemeldet hat. Auch Mietinteressierte könnten nach bestätigter Terminbuchung für einen Besichtigungstermin vom digitalen Pförtner ganz ohne Mitarbeiteranfahrt schlüsselfrei in die jeweilige Wohnung eingeladen werden.
Während solche KI-basierten Anwendungsfälle sicher noch Zukunftsmusik für die Wohnungsunternehmen sind, kann mit dem Einbau eines digitalen Türzugangssystems jedoch der erste Grundstein bereits heute gelegt werden. Gemeinsam mit der GSW Sigmaringen möchte der GdW Wohnungsunternehmen und gewerbliche Bauherren unterstützen, im Angebotsdschungel der verschiedenen Systeme, Software- und Hardware-Lösungen das passende Zugangssystem zu finden. Hierzu haben wir eine übersichtliche Arbeitshilfe in Form einer Checkliste entwickelt, die sämtliche Aspekte eines Zugangssystems abfragt.
Soll das System bspw. in erster Linie den Komfort der Mieter erhöhen oder die Prozesse des Wohnungsunternehmens vereinfachen? Wie stellen wir sicher, dass auch mobilitätseingeschränkte Nutzer das System bedienen können und wie kann auch bei Störungen wie z.B. Stromausfall ein schneller Zugang zum Gebäude gewährleistet werden? Mit verständlichen Fragen und Empfehlungen führt der Leitfaden Interessierte durch den Auswahlprozess und ermöglicht eine Vergleichbarkeit verschiedener Angebote.
Die im Rahmen des ForeSight-Projekts erstellte Arbeitshilfe kann kostenfrei über den GdW bezogen werden.
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