SENSE WoT – Grundlage für interoperable Kommunikation in ForeSight
Smarte Technologie hält zunehmend Einzug in deutsche Haushalte. Allerdings können Bewohner von den zahlreichen und überwiegend nicht-interoperablen Insellösungen der Hersteller im Moment nur begrenzt profitieren. Heizung, TV, Solarpanels, Küche, Türen, Metering oder Beleuchtung sind noch zu wenig vernetzt, als dass daraus ein intelligentes Zuhause mit Anwendungen und Diensten entsteht. Angetrieben durch eine hohe Nutzernachfrage nimmt die Vielfalt an smarten Geräten und Services kontinuierlich zu. Damit steigt auch der Bedarf an Interoperabilität und Erweiterbarkeit, an einfachen Plug & Play-Lösungen sowie Sicherheit, die von den Herstellern erfüllt werden sollen. Hier setzt SENSE an, es schafft die Grundlagen zur interoperablen semantischen Kommunikation.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt verfolgt das Ziel, einer umfassenden, interoperablen Kommunikation einer Vielzahl der heute erhältlichen, vielfach proprietären, „smarten“ Applikationen und Geräten im Gebäude.
Wesentliche Grundlage für SENSE wurde durch Erweiterung des offenen Web of Things (WoT) Modells generiert. Mit dieser Schlüsselkomponente lassen sich verschiedene virtuelle oder physische Geräte (Things) basierend auf semantischem Vokabular definieren und damit Daten unterschiedlichster Geräte und Webanwendungen für neue innovative Anwendungsfälle nutzen. „SENSE WoT ersetzt nicht die vorhandene Ontologie, sondern schafft die Möglichkeit übergreifend zu kommunizieren. Dazu müssen etablierte Ontologien eventuell erweitert und angepasst werden, doch spätestens beim Wunsch Dienste mittels KI zu entwickeln wird dies unumgänglich“, meint Stefan Bergstein, technischer Projektmanager der Forschungsvereinigung Elektrotechnik.
Für die Anwendungsbereiche Komfort, Sicherheit, Energie und Assistenz wurden in den vergangenen zwei Jahren Use-Cases unter Realisierung des Mappings bestehender Ontologien mit dem SENSE-WoT erfolgreich durchgeführt. Im dritten Forschungsjahr haben die Projektverantwortlichen das SENSE-WoT-Konzept zur Beschreibung von Gerätezuständen und -lokationen weiter ausgebaut. Nun können Entwickler das SENSE-WoT-Technikwiki einsehen und so von den Erfahrungen der SENSE Community profitieren.
Die in SENSE genutzten Location-Konzepte greifen sinnvoll ineinander. Quelle: https://w3c-lbd-cg.github.io/bot/
Wie aber hängen SENSE und ForeSight zusammen? Die in SENSE entwickelten Ansätze zur semantischen Interoperabilität und der semantischen Beschreibung mit dem WoT-Ansatz werden in ForeSight so ergänzt, dass die Daten aus Automationslösungen, Geräten, Gebäudetechnik und Sensoren als sinnvolle Eingangsdaten z.B. für Agentensysteme oder weiterführende KI-basierte Services dienen können. Dabei sollen auch gängige Systemwelten und Middleware-Systeme, wie z.B. KNX, EEBUS/Spine angebunden werden. „Da praktisch alle relevanten Systemwelten in ForeSight vertreten sind, können Entwickler auf umfangreiches Know-how und existierende Systeme, IoT Devices Gateways, etc. zurückgreifen“, weiß Torsten Sommer vom SENSE- und ForeSight-Konsortialpartner IoT connctd.
Darüber hinaus stehen im Berliner Semantic Building Labor und in ForeSight-Musterwohnungen Umgebungen für umfangreiche, vorwettbewerbliche Tests zur Verfügung.
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Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI e. V. (FE)
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