Anforderungen an ein erfolgreiches Smart-Living-Ökosystem
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Strategion GmbH haben erstmals 170 Unternehmen und private Nutzer zu ihren Anforderungen an Smart-Living-Services befragt. Rund 90 Prozent der deutschen Unternehmen befürworten demnach für die Entwicklung von Smart-Living-Angeboten eine Standardisierung des Datenaustauschs, gut zwei Drittel sind dafür auch bereit, ihre Daten zu teilen. Gleichzeitig empfinden 70 Prozent der befragten Firmen aber auch eine Unsicherheit in Bezug auf das Datenschutzrecht. Auch die potenziellen Kunden fordern zu 90 Prozent einen transparenten Umgang mit ihren Daten. Zudem zeigen die Nutzer eine klare Präferenz für eine Bündelung der Smart-Living-Angebote auf einem Marktplatz und fordern damit indirekt die Schaffung von Interoperabilität und geeigneten Transaktionsmodellen. Insgesamt die Hälfte der befragten Nutzer haben bereits Smart-Living-Angebote integriert, eine weitere Zahl möchte in naher Zukunft davon Gebrauch machen. Die Unternehmen haben das Marktpotential der Smart-Living-Angebote ebenfalls erkannt. Etwa zwei Drittel binden die Kundensicht aktiv bei der Entwicklung in Form von Pilotprojekten oder Evaluationsstudien mit ein, um deren Akzeptanz sicherzustellen. So die wesentlichen Vorabergebnisse der Smart-Service-Readiness-Studie, die Ende letzten Jahres vorgelegt wurde.
Für die Erhebung haben die beiden ForeSight-Partner insgesamt 170 Unternehmen und private Nutzer auf Grundlage der individuellen Anforderungen und Herausforderungen im Bereich Smart Living befragt. Im Fokus der Betrachtung stand der Status quo sowie die aktuellen Chancen des Smart-Service-Engineerings für Smart-Living-Angebote. Um ein breites Spektrum abzudecken, wurden die Perspektiven Betreiber, Wohnungswirtschaft, Daten, Produkt sowie Kunde beleuchtet. Ziel der Studie ist es, die Weichen für ein erfolgreiches Smart-Living-Ökosystem zu stellen. Aus diesem Grund stand auch die mögliche Zusammenarbeit der heterogenen Unternehmen bei der Entwicklung eines herstellerübergreifenden Angebots der Smart-Living-Services im Fokus der Betrachtung. So ging aus den Experteninterviews beispielsweise hervor, dass die Kooperation auf Datenebene als notwendige Voraussetzung gesehen wird, damit wirkliche Mehrwertdienste für den Kunden geschaffen werden können. Beim Thema Datenschutz besteht Einigkeit, dass ein Austausch der sensiblen Daten nur bei einer entsprechenden Rechtssicherheit erfolgen kann.
Ansprechpartner
Simon Hagen
Leitung Teilprojekt 7
Verantwortlich für Smart Service Engineering und Geschäftsmodelle.
simon.hagen@foresight-plattform.de
Henrik Kortum
Links
Die vollständigen Ergebnisse der Studie werden in den nächsten Monaten erwartet. Hier kann die komplette Studie eingesehen werden.
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