ForeSight und Gaia-X als offene Datenplattform
Die ForeSight-Datenplattform ist weitgehend Gaia-X-konform und setzt wesentliche Aspekte für einen Datenraum um. Die zentrale Rolle in einem Datenraum hat der Federator. Er organisiert ein Smart-Living-Ökosystem und sorgt dafür, dass Datenbestände, Daten- und Serviceanbieter sowie interessante Anwender an einem Datenraum partizipieren.
Über den Autor
Peter Poller ist Senior Software Engineer im Forschungsbereich Kognitive Assistenzsysteme des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz GmbH (DFKI). Sein Hauptinteresse liegt darin, erzielte Forschungsergebnisse in laufende Systeme zu überführen und somit breit zugänglich und begreifbar zu machen.
Die ForeSight-Datenplattform ist weitgehend Gaia-X-konform aufgebaut und setzt wesentliche Aspekte sowie das Rollenmodell für einen Datenraum um. Die Föderierung ermöglicht die Einbindung unterschiedlichster Systeme in den Datenraum und ermöglicht einen optimalen Datenschutz, denn die Originaldaten verbleiben in ihren jeweiligen Ursprungssystemen. Daten werden nicht kopiert und können somit mehrfach in unterschiedlichen Datenräumen verwendet werden. Die semantische Beschreibung gibt Daten eine Bedeutung, erleichtert die zielgerichtete Suche nach Daten, stellt die Interoperabilität sicher und ist ein sehr nützliches Element für bestimmte Verfahren aus der Künstlichen Intelligenz. Standardisierte Konnektoren und Kataloge mit Metadaten sind ein weiteres Element für eine bessere Interoperabilität, erleichtern das Bereitstellen von Datenbeständen sowie die Serviceentwicklung auf Basis der ForeSight-Datenplattform.
Die zentrale Rolle in einem Datenraum hat der Federator. Diese Instanz organisiert ein Smart-Living-Ökosystem und sorgt dafür, dass interessante Datenbestände, Daten- und Serviceanbieter sowie interessante Anwender an einem Datenraum partizipieren. Eine wesentliche Aufgabe ist daher das Consulting mit und für einen Datenraum sowie die Unterstützung für Serviceentwickler, die den Datenraum nutzen und erweitern wollen.
Die ForeSight-Datenplattform folgt diesem Aufbau. Sie bietet Schnittstellen zu den gängigen Smart-Home-Systemwelten, Middleware- und Broker-Systemen. Ebenso bietet sie eine standardisierte, semantische Beschreibung aller Daten und Services in dem Datenraum. Daten und Services werden in digitalen Zwillingen verwaltet, wobei jede repräsentierte Wohnung einen digitalen Zwilling aufweist. Entsprechend angepasste KI-Services nutzen die so vorbereiteten Daten und generieren Mehrwerte daraus, die wiederum in dem Datenraum als so genannte virtuelle Sensoren vorliegen. Sie sind zugleich als Basisservices konzipiert, die grundlegende Analysen, Prognosen und Mustererkennungen auf den typischen Smart-Living-Datentypen durchführen können.
Die ForeSight-Datenplattform ist Teil eines, voraussichtlich hierarchisch aufgebauten, Smart-Living-Ökosystems und fügt sich hier entsprechend ein. Derzeit (Stand März 2023) existieren auf dem deutschen Markt ca. 500 PropTechs, die für Smart-Living relevante Services anbieten. Dies zeigt den Bedarf nach einem offenen, interoperablen Ökosystem mit seinen spezifischen Datenräumen für unterschiedlichste Anwendungszwecke.