Die Service Registry und der Smart Service Analyzer

Die von den Partnern DFKI und Strategion entwickelte Service Registry nimmt als Servicekatalog eine zentrale Position im ForeSight Ökosystem ein und hilft Entwicklern, bestehende Service-Angebote im Ökosystem zu überblicken, diese unkompliziert in eigene Angebote zu integrieren und neue Services bekannt zu machen. Die Herausforderungen der technischen Integration und die betriebswirtschaftlichen Potenziale veranschaulicht der Smart Service Analyzer.

Über die Autoren

Dr. Simon Hagen ist Senior Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und entwickelt neue Methoden für die Gestaltung innovativer und branchenübergreifender Dienstleistungsangebote. Er promovierte zur datenbasierten Integration von Produkten und Dienstleistungen, der hybriden Wertschöpfung, und entwickelte einen methodischen sowie software-prototypischen Ansatz zur Verknüpfung materieller und immaterieller/digitaler Leistungsbestandteile.

Janis Hühn hat als Junior Engineer in der DFKI Forschungsgruppe Smart Enterprise Engineering im Rahmen des ForeSight Projekts einen starken Fokus auf der technischen Umsetzung. So hat er die Entwicklung von Softwareartefakten und Demonstratoren wie der Service Registry oder der Smart-Home-Demoumgebung maßgeblich vorangetrieben. Neben dem technischen lag sein wissenschaftlicher Schwerpunkt im Bereich der beitragsgerechten Wertverteilung in komplexen (Daten-) Ökosystemen

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Die Service Registry ist ein Werkzeug zur Entwicklung von Smart Services. Als Servicekatalog fungiert sie als zentraler Sammelpunkt standardisierter Beschreibungen von (Basis-) Diensten. Dies erlaubt Nutzenden die Meta-Informationen bestehender Services und Serviceinstanzen zu durchsuchen, um Informationen wie konkrete Endpunkte, Betriebsstandorte, Betreiber oder die für den Betrieb eines Dienstes bestehenden Verbindlichkeiten zu ermitteln. Zudem können Beziehungen zwischen Diensten und Objekten aus dem ForeSight Dataspace (z.B. smarte Türschlösser oder Sensoren) abgebildet und mit den Serviceinformationen verknüpft werden. So ist beispielsweise die ebenfalls in ForeSight entwickelte Thing Registry angebunden worden.

Die Service Registry befähigt Entwickler die bestehenden Strukturen des Ökosystems zu überblicken und darin zu navigieren, um unkompliziert vorhandene mit neuen Service-Angeboten zu integrieren. Dies ist deswegen relevant, da die Verknüpfung der Vielzahl von beteiligten Unternehmen und angebotenen Services zu innovativen, klimagerechten und nachhaltigen Lösungen für Bewohnende führen kann.

Neben dem User Interface, welches als Webanwendung bereitgestellt wird, können die standardisierten Servicebeschreibungen ebenfalls über eine REST API angelegt, ausgelesen, bearbeitet oder entfernt werden. Das aus den semantischen Beschreibungen abgeleitete Netzwerk von Services, Serviceinstanzen, Stakeholdern und Objekten wird neben einer relationalen Speicherung zudem in einer Graphdatenbank ablegt, um schnelle Analysen des Ökosystems zu ermöglichen. Der Zugang zur Service Registry wird durch das ForeSight Identity- and Access Management gesichert.

Durch die enge Integration mit dem Smart Service Analyzer ist somit ein ganzheitliches Werkzeug für die Entwicklung von Smart Services und neuen Geschäftsmodellen entstanden. Er stellt eine Konfigurationsmöglichkeit bereit, mit der Angebote nach den individuellen Kundenanforderungen angepasst werden können. Damit erlaubt er Unternehmen die Orchestrierung aller an einem Angebot beteiligten Komponenten vom Backend-Service bis zum Endkunden von einem zentralen Ort.

Der Smart Service Analyzer interpretiert das gesamte Ökosystem als ein Netzwerk, welches durch die enthaltenen Services (Knoten) und deren Relationen beschrieben wird, und speichert dieses Abbild in einer standardisierten Repräsentation. Diese Interpretation kann einerseits zur Visualisierung genutzt werden, andererseits erlaubt sie die Analyse des gesamten Ökosystems und einzelner Services unter verschiedenen Gesichtspunkten. Daraus kann beispielsweise die Relevanz eines einzelnen Services für das Ökosystem bestimmt werden, abhängig von der Häufigkeit seiner Nutzung von anderen Diensten. Verknüpft man diese Information mit der Visualisierung, ergibt sich ein nützliches Werkzeug für das sogenannte Smart Service Engineering.

Mehr zum ForeSight Dataspace